Medizinische Hilfe
Embryonaldiagnose (Sonstige)
(Sonstige)
Literatur (sonstige)



Repro-Medizin

Medizinische Hilfe

  • Künstliche Befruchtung (IVF): Häufig kommen Ei- und Samenzelle nicht zusammen, so daß es dann grundsätzlich nicht zu einer Zellverschmelzung und damit nicht zu neuem Leben kommen kann. Die Repro-Medizin nimmt dann eine künstliche Befruchtung vor, die ersatzweise außerhalb des Körpers der Frau stattfinden muß. Die künstliche Befruchtung nennt man abgekürzt IVF (In-vitro-Fertilisation). Je nach Schweregrad der vorliegenden Störung werden unterschiedlich aufwendige Methoden eingesetzt.

  • Insemination: Diese wird bei mittelgradiger Einschränkung der männlichen Zeugungsfähigkeit durch verminderte Bewegungsfähigkeit der Spermien usw. angewandt. Hierbei werden besonders aufbereitete Spermien zur Zeit des Eisprungs über eine Spritze mit dünnem Katheter direkt in die Gebärmutterhöhle oder die Eileiter übertragen (eingespült). Dabei wird darauf vertraut, daß die Spermien das "letzte Stück Weges" zur Eizelle selbst zurücklegen und auch selbst den Verschmelzungsprozeß auslösen können. Ist dies nicht mehr gewährleistet, muß der Befruchtungsprozeß der beiden Keimzellen ganz nach außen verlagert werden.

  • IVF (In-vitro-Fertilisation): Ei- und Samenzelle werden außerhalb der
    Körper des Paares in einer Glasschale ("in-vitro") zusammengeführt.
    Hierbei ist für die Frau (a) eine hormonelle Vorbehandlung zur Eizellge-
    winnung erforderlich, die ca. zwei Wochen dauert (Stimulation). Mehrere
    Eizellen werden damit zur Reifung gebracht. Bei Reife wird (b) der
    Eisprung hormonell ausgelöst. Ca. 36 Stunden später werden (c) die
    reifen Eizellen (Follikel) von dem Eierstock "abgepflückt" (Follikel-
    punktion). Parallel zur Punktion stellt der Mann (d) seine Spermien bereit,
    die sogleich aufbereitet werden. Follikel und Spermien werden (e) in
    dasselbe Gefäß getan, so daß die Samenzellen die Eizelle unmittelbar erreichen und sich eine davon mit ihr vereinen kann. Man spricht hierbei etwas abfällig von "Reagenzglasbefruchtung". Das Gefäß mit Follikel und Spermien wird (f) für ca. 24 Stunden in einen Wärmeschrank gestellt, wodurch es zu einer Befruchtung kommen soll. Meist werden mehrere Ei- und Samenzellen zur Befruchtung vorbereitet, damit nach der Bebrütung bei dem zu erwartenden Schwund noch ein bis drei übertragungsfähige Embryonen zur Verfügung stehen. Weitere 24 Stunden später werden (g) die qualitativ "gut aussehenden" Embryonen, die als Vierzeller aus der Keimzellverschmelzung entstanden sind, in die Gebärmutter der Frau übertragen (Embryotransfer). In der Gebärmutter haben (h) die Embryonen 14 Tage Zeit, sich einzunisten. Spannungsreiche Wartezeiten sind bei dem gesamten Prozeß: Wachsen genügend befruchtungsfähige Eizellen heran? Befruchten sich die Keimzellen, so daß überhaupt Embryonen entstehen? Nistet sich ein Embryo in die Gebärmutter ein und beginnt damit die Schwangerschaft? Ist der heranwachsende Embryo gesund und ohne genetische Defekte, so daß er überleben kann? Nach Einnistung des Embryos hat eine normale Schwangerschaft begonnen.

  • ICSI (Intrazytoplasmatische Spermieninjektion: Die ICSI ist eine Zusatz-
    maßnahme der IVF-Behandlung bei schlechter männlicher Spermien-qualität. Hierbei kann nicht darauf vertraut werden, daß bei der IVF in Phase (e) und (f) Ei- und Samenzelle von selbst zueinander finden. Es wird ein Spermium mittels einer feinen Pipette direkt in die Eizelle eingebracht (Mikroinjektion). Der gesamte sonstige Behandlungsverlauf geschieht nach IVF.