Embryonaldiagnose (Sonstige)
(Sonstige)
Literatur (sonstige)



Repro-Medizin

Embryonaldiagnose

  • Genetische Voruntersuchung: Bereits vor dem Eingehen einer IVF-Behandlung sollte sich das betreffende Paar genetisch untersuchen lassen und eine genetische Beratung über genetische Auffälligkeiten im familiären Hintergrund in Anspruch nehmen. Auf diese Weise können schlechte Überraschungen vermieden werden: nämlich daß bei einer Schwangerschaftsuntersuchung plötzlich am Embryo eine von den Eltern vererbte genetische Störungen entdeckt wird, die vielleicht mit großer Wahrscheinlichkeit schon während der Schwangerschaft zum Tode führen wird.

  • Pränataldiagnose: Da ca. 60 % der embryonalen Fehlgeburten auf genetischen Defekten beruhen, ist es vielen werdenden Eltern wichtig, ihre Embryonen während der Schwangerschaft auf Erbschäden und potentielle Behinderungen hin zu untersuchen. Die Untersuchungs-methoden der dafür zuständigen Pränatalen Medizin unterscheiden sich darin, ob sie nur von außen messen oder direkt in den embryonalen Lebensbereich eingreifen. Während die Ultraschalluntersuchung zu den ersteren gehört, wird bei der Chorionzottenbiopsie (Entnahme von Mutterkuchengewebe) und bei der Fruchtwasseruntersuchung (Amniozentese: Gewinnung von Amnionzellen im Fruchtwasser) direkt Zellmaterial vom Embryo entnommen. Nachteil all dieser Methoden ist, daß erst spät feststellen kann, ob genetisch bedingte Störungen vorliegen und Behinderungen zu erwarten sind. Erfolgt ein negatives Ergebnis, kann nur zwischen Austragen und Abtreiben entschieden werden. Den Eltern ist das kleine Kind dann bereits "ans Herz gewachsen" und die aktive Einleitung einer Fehlgeburt und der späte Verlust sind ein sehr schmerzlicher Prozeß. Diese tragischen Prozesse, die bis an die existenzielle Belastungsgrenze der Frauen reichen, lassen sich weitgehend durch die Anwendung einer Frühdiagnose von Genstörungen (PID) vermeiden.

  • PID (Präimplantationsdiagnostik): Die PID diagnostiziert genetische Störungen bereits zwischen Phase (f) und (g) der IVF-Behandlung. Erst nach der Diagnose und ihrem positiven Ausgang werden die nicht geschädigten Embryonen in die Gebärmutter eingesetzt. Es können dann in der späteren Schwangerschaft keine der ansonsten mit großer Wahrscheinlichkeit zu erwartenden Störungen mehr auftreten, die bei den genetischen Voruntersuchungen oder aus der Familiengeschichte bekannt geworden sind.